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gewollte Diskriminierung durch das Bildungsministerium

Kinder und Jugendliche mit der Diagnose „Asperger-Autismus" haben meist sehr gutes Bildungsinteresse und sind aufgrund ihrer Begabungen oft in der Lage, die Matura zu schaffen und ein Studium abzuschließen.
Trotzdem werden diese Leute vom Bildungsministerium sehr gezielt und mutwillig diskriminiert und von weiterführender Bildung aktiv ausgeschlossen.

Über ein „Rundschreiben " sollen alle österreichischen Teilhabe- und Anti-Diskriminierungsgesetze bewusst ausgehebelt werden. Und dieses Rundschreiben wird offenbar höher bewertet als jedes Gesetz. Wer keine ausreichende Körperbehinderung mit dazu passender Pflegestufe nachweisen kann, ist von Assistenzleistungen an Bundesschulen (Gymnasien uvm...) ausgeschlossen und wird am Bildungsweg nicht unterstützt.

Hier der der Link zum Rundschreiben >>>

Diese Regelung wird seit Jahren von sehr vielen Fachleuten als „absichtlich diskriminierend" wahrgenommen und verurteilt. Und seit 10 Jahren stellen uns Beamte des Ministeriums eine Überarbeitung des Rundschreibens in Aussicht. Es gab zwar eine kleine Überarbeitung, in der allerdings nur Textpassagen beschönigt wurden, aber an der Diskriminierung nichts verändert haben.

Kinder und Jugendliche mit „nicht-körperlichen" Behinderungen brauchen gute Assistenzleistungen! Im Falle der erwähnten Autisten geht es oft um Unterstützung beim Strukturieren der Informationen und des Schulalltags. Und es geht um Hilfe, die Emotionen anderer passend und sinnvoll interpretieren zu können...

Wir haben – nach langen und intensiven Interventionen – einige Erfolgsgeschichten zu diesem Thema erreichen können. Die Erfahrungen zeigen ganz klar, dass „Autisten" auch die Matura schaffen können. Dazu braucht es aber auch Lehrpersonen, die sich für ihre Schüler auch einsetzen und in der Unterrichtsgestaltung flexibel und emphatisch sind. Und diese Lehrpersonen gibt es natürlich auch.

Es ist schon sehr beschämend, dass das Bildungsministerium solche – oft hochbegabten Kinder – lieber an teure und dennoch für die Kinder sinnlose Sonderschulen abgibt, statt sie ausreichend zu fördern und auf ihrem Bildungsweg aktiv zu unterstützen!

Es bleibt zu hoffen, dass die Gymnasien das kranke Rechtsempfinden des Ministeriums nicht an die Schüler weitergeben! Und es ist zu hoffen, dass dieses unsägliche Rundschreiben bald dort landet, wo es hingehört und durch ein sinnvolles und hilfreiches Assistenzkonzept für alle Bundesschulen ersetzt wird.

 

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