Neuer Entwicklungsplan für die Behindertenhilfe – Unsere Schwerpunkte
Neben dem TAP (Tiroler Aktionsplan Behinderung) gibt es nun auch den BEP – den Bedarfs- und Entwicklungsplan für Angebote der Behindertenhilfe 2025–2030. Die Abteilung Inklusion und Kinder- und Jugendhilfe beschreibt das Ziel des BEP wie folgt: „Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben durch
- Verbesserung und langfristige Sicherstellung bedarfs- und fachgerechter Leistungen
- Gewährleistung von landesweit einheitlichen quantitativen Mindeststandards in allen Leistungsbereichen unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten."
Der BEP ist keine neue Idee, sondern im Teilhabegesetz als Kontroll- und Weiterentwicklungsmechanismus vorgeschrieben. Jetzt wird die Bedarfserhebung endlich angegangen.
Wir freuen uns besonders, in diesen Prozess eingebunden zu sein und unsere Erfahrungen einzubringen – insbesondere aus der Lebensrealität von Familien mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderungen, die wir in unseren Beratungen täglich kennenlernen.
Unsere Schwerpunkte:
1. Mobile Leistungen:
Wir setzen uns für die Aufstockung bestehender Angebote (FAFE und MOBE) ein, um eine bedarfsdeckende Versorgung zu gewährleisten. Gleichzeitig wollen wir neue Wege aufzeigen, wie etwa die Schaffung einer persönlichen Familienassistenz, die flexibel und bedarfsgerecht zur Verfügung steht und es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, natürlich ins Leben mit Assistenz hineinzuwachsen.
2. Deinstitutionalisierung:
Seit der Gründung unseres Vereins sind wir den Prinzipien der UN-BRK verpflichtet und unterstützen die Bestrebungen des Landes zur Deinstitutionalisierung. Unser Fokus liegt darauf, herauszufinden, was Familien mit Kindern und Jugendlichen benötigen, um ein Leben außerhalb von Institutionen zu ermöglichen. Welche Unterstützungs- und Entlastungsangebote fehlen? Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit junge Erwachsene mit Behinderungen möglichst selbstbestimmt leben können? Themen wie Baukastensysteme, die Kombination von Leistungen und Kurzzeitpflege spielen dabei eine zentrale Rolle.
3. Persönliches Budget und Persönliche Assistenz:
Wir beobachten, dass viele Eltern vor dem bürokratischen Aufwand zurückschrecken, selbst wenn sie bewusst ein persönliches Budget und eine persönliche Assistenz für ihren jungen Erwachsenen anstreben. Hier braucht es dringend vereinfachte Prozesse und umfassende Beratung und Begleitung, um diesen Weg für alle zugänglich zu machen.
4. Beratung:
Unser Ziel ist eine flächendeckende, niedrigschwellige Beratung für jede:n:
Auf Augenhöhe, umfassend, unabhängig und entlang des gesamten Lebens.
Auch wenn wir mittlerweile etwas desillusioniert sind, was den Output bisheriger „Partizipationsprozesse" betrifft, bleiben wir engagiert und kämpfen weiter. Wenn ihr eure Ideen zu den einzelnen Themenblöcken teilen möchtet, schreibt uns gerne eine E-Mail an: beratung@integration-tirol.at.