und wieder mal Corona... die leidige "Impfstrategie"
Auch über Corona muss (leider) immer noch gesprochen werden. Genauer, über die Impfung gegen Corona.
„Personen (unabhängig vom Alter) mit Vorerkrankungen und besonders hohem Risiko und deren engste Kontaktpersonen, besonders, wenn institutionell betreut sowie in diesen Einrichtungen tätige Personen" heißt es da in der nationalen Impfstrategie. Menschen mit Behinderungen, die von der Behindertenhilfe begleitet werden, sollen also in Phase 1 geimpft werden.
Der eine oder andere wird sich nun fragen: Und jene die nicht institutionell betreut werden? Hat man die Übersehen? Vergessen? Hier tritt ein längst überholtes Bild von Behinderung zum Vorschein: Selbstbestimmt lebende Menschen mit Behinderungen gibt es im öffentlichen Bewusstsein nicht.
Gewiss wird der Umsetzungsplan des Landes hier korrigieren! Schade auch, dass es die Tiroler Landesregierung bis zum heutigen Tag verabsäumt hat, ihr Impfkonzept offen zu legen.
Es kann ja nicht sein, dass ich als Mensch mit Behinderungen nur dann geimpft werde, wenn ich Leistungen der Behindertenhilfe in Anspruch nehme.
Während sich namhafte Träger der Behindertenhilfe bereits damit rühmen, dass sie voraussichtlich bis Ende März alle MitarbeiterInnen und auch die Klientinnen in Wohnheimen impfen werden (was voraussetzt, dass ihnen diesbezüglich Informationen gegeben wurde) warten Menschen mit Behinderungen die nicht in Institutionen wohnen und arbeiten, sowie deren AssistentInnen und Angehörige auf die Möglichkeit zur Impf-Voranmeldung. Eine klare Ungleichbehandlung.
Eine barrierefrei Impfanmeldung für Personen im erhöhtem Risiko und deren engste Kontaktpersonen muss auch in Tirol möglichst zeitnah möglich sein!
Der Denkansatz, dass Menschen mit Behinderungen nur in Institutionen vorkommen ist falsch und zeigt ein Denkmodell aus dem letzten Jahrhundert.
Hier noch die Aussendung vom ÖZIV (offener Brief) zum Impfplan der Landesregierung >>>