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Eltern – die unbekannten Wesen…

Seit über 10 Jahren beraten wir als selbst betroffenen Eltern mit Unterstützung von hervorragenden Fachleuten Eltern von Kindern mit Behinderungen in ganz schwierigen Lebenssituationen. Und über diese Beratung hinaus unterstützen wir Eltern bei der ganz konkreten Umsetzung ihrer Anliegen – oft mit großem Erfolg, immer mit viel Einsatz und dem Gefühl der Solidarität.

Das war nie ein leichter Weg und hat auch oft mit persönlichen Angriffen und Kränkungen zu tun, die wir aber gern und gut wegstecken.
Wir wissen und vertrauen darauf, dass letztlich am besten wissen, was ihren Kindern gut tut. Und diese Elternerfahrung könnte einen sehr wesentlichen und konstruktiven Beitrag zur Weiterentwicklung des Tiroler Sozialsystems für Menschen mit Behinderungen darstellen. Könnte!

Letztlich sind es Dienstleister, die die „Behindertenpolitik" stark beeinflussen und prägen. Dabei haben Dienstleiter sehr oft andere Interessen als Menschen mit Behinderungen. Mit dem Zusammenschluss der Tiroler sozialen Dienstleister wurde eine Grundlage geschaffen, weniger auf Betroffene und deren Eltern zu achten, dafür umso stärker die (wirtschaftlichen und strukturellen) Interessen der Anbieter wahrzunehmen.

In Bezug auf die UN-Menschenrechtskonvention sehen wir das eher als unbewussten aber spürbaren Rückschritt. Unsere Beratungsstelle ist seit ein paar Jahren verstärkt mit Kritik von Eltern an Dienstleistern konfrontiert.

Eltern dürfen wahrgenommen und gehört werden!

Es ist leider klar, dass mehrfach belastete Eltern weder die Zeit noch die Energie aufbringen können, sich in allen Belangen selbst zu artikulieren und durchzusetzen. Eine wirkungsvolle und anerkannte Eltern- und Angehörigenvertretung wäre allerdings ein kleiner aber wichtiger Gegenpart zur über übermächtigen Dienstleisterlobby.

Am Samstag, den 16. März wollen sich Eltern und Angehörigenvertreter in Innsbruck (Landhaus) treffen, um über eine Arbeitsgemeinschaft für Angehörige von Menschen mit Behinderungen zu beraten.

Wir halten das Thema grundsätzlich für sehr wichtig, aber als „ehrenamtliche" mit begrenzten Ressourcen würden wir uns über bestärkende oder ablehnende Rückmeldung von anderen Eltern freuen. Und vielleicht wollen ja gerade Sie dabei mitwirken, eine Elternvertretung zu unterstützen...

Derzeit müssen wir bei vielen (konkreten) Anliegen von Eltern auf ganz unterschiedliche und teilweise grenzwertige Methoden zurückgreifen. Wir verschicken – teils provokante – Newsletter, wir müssen oft mit nervigen (weil mehrfach wiederholten) E-Mails um Aufmerksamkeit kämpfen, wir müssen Klagen und Schlichtungen androhen, wir müssen uns auch mal an die Presse wenden um bei politischen Entscheidungsträgern eine geringe Aufmerksamkeit zu erlangen...
Von einer respektvollen und konstruktiven Zusammenarbeit mit Eltern ist tirol leider weit entfernt (im Gegensatz zu Südtirol!)

Mit einer anerkannten und funktionierenden Angehörigenvertretung könnten wir vermutlich besser wahrgenommen werden und uns gemeinsam leichter tun, die wirklichen Interessen unserer Kinder und Angehörigen mit Behinderungen zu kommunizieren und auch durchzusetzen. Das wäre ein sehr guter Schritt in Richtung "Teilhabe von Menschen mit Behinderungen" ...

In diesem Sinne bitten wir Euch Eltern um Eure Rückmeldung und Eure Gedanken dazu... ( beratung@integration-tirol.at )   DANKE dafür!

 

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